Wie arbeiten wir mit unseren Pferden? Und ist es wirklich immer „Arbeit“? Haben wir eigentlich noch Spaß? Und wie oft stellen wir uns die Frage, ob es nun zuviel oder zu wenig für unser Pferd war, wenn wir es in den Stall zurück bringen?
Arbeit oder Kunst?
Obwohl wir alle Freizeit-Reiter sind, sorgt Bent Banderup in seinen Theorievorträgen mit einem meiner Lieblings-Zitate immer wieder für großes Staunen und DEN Aha-Effekt schlechtin.
„Wir müssen heute nicht Reiten. Wir haben den Luxus mit unseren Pferden die Zeit schön zu verbringen“.
Kommt der Satz, zieht sich ein hörbares AAAh, Schmunzeln und Staunen durch die Zuschauerreihen.
Richtig. Wir müssen NICHT reiten, wir dürfen. Es ist grundsätzlich unser Freizeitvergnügen und das sollte auch für das Pferd gelten. Das Vergnügen sollte überwiegen.
Wie sagte Antoine de Pluvinel so schön über die Pferdeausbildung:
„Die Anmut eines jungen Pferdes gleicht dem Duft einer Blume; einmal verflogen, kehrt er nie mehr wieder.“
Pluvinel, der von 1601 bis 1643 lebte erkannte, dass ein Pferd unbedingt Freude an der Arbeit haben muss. Anmut und Vollendung könnten nie durch Zwang erreicht werden.
Dies betont auch Bent Branderup immer wieder – Zwei Geister müssen wollen, was zwei Geister können. Er wird ebenso in seinen Theorievorträgen nicht müde zu betonen, dass in der Akademischen Reitkunst Geist und Körper geschult werden müssen.
Warum man von der Kunst zur Redewendung „sein Pferd arbeiten“ gekommen ist, lässt sich freilich auch historisch begründen und diskutieren. Dennoch sollten wir gerade in unserer Leistungsgesellschaft darauf achten, unserem vierbeinigen Freund nicht zu viel „Arbeit“ zuzumuten. Erfolgreiche Reiter haben dies durchschaut. Nicht umsonst heißt das Motto des schwedischen Trainers Christofer Dahlgren „Play, smile and pracvice“.
Werden unsere Kinder eingeschult, wird das gerne mit dem Start des „Ernst des Lebens“ verglichen. Ähnlich geht es unseren Jungpferden. Manchmal durften sie viel Zeit auf der Weide verbringen, bevor es an die „Arbeit“ geht. Dabei wird übersehen, dass es schon anstrengend für das Pferd ist, sich an die neue Umgebung, sowie auch an die neuen Fresszeiten zu gewöhnen. Denn im Vergleich zur permanenten Verfügbarkeit von Nahrung auf der Weide, werden die meisten im Stall gehaltenen Pferde bestenfalls dreimal am Tag gefüttert.
„Reiten Sie Ihr Pferd glücklich“
Dieses Zitat von Nuno Oliveira klingt überhaupt nicht nach Arbeit. Man könnte sich also auch das „Glück“ des Pferdes als Ziel setzen. Schließlich sind es die meisten Menschen gewohnt, sich Ziele zu setzen. Ziele vor Augen zu haben ist durchaus sinnvoll. Zu weit gesteckte Ziele können aber zu Verbissenheit führen. Wer sich als erstes Ziel für die tägliche Zeit mit dem Pferd dieses „Glück“ für beide vor Augen hält, hat sicherlich mehr Freude an der gemeinsamen Arbeit.
Ein weiteres Zitat von Nuno Oliveira ist der Hinweis, nicht zu lange, zu oft und zu eintönig an der selben Sache zu arbeiten:
„Das Geheimnis des guten Reitens ist, wenig zu tun. Je mehr du tust, desto weniger Erfolg wirst du haben.“
Wie viel ist mehr oder weniger? Bent Branderup hat in seinem Theorievortrag im März 2015 gesagt:
„Es ist viel schwieriger ein Minimalist zu sein. Denn ein Minimalist muss wissen, wovon er genau minimal werden kann!“
Weniger ist mehr. Ich bin ein großer Freund von Plänen. Seitdem ich mir schon vor der Fahrt in den Stall überlege, was ich an diesem Tag mit meinen beiden Damen unternehmen werde, werden meine Übungseinheiten selten länger als 20-30 Minuten. Klappt einmal etwas besonders gut, dann kann sogar schon nach 10 bis 15 Minuten Schluss sein.
Anfangs hätte ich mir nicht gedacht, dass ein solches „Less is more“ Prinzip tatsächlich zu nachhaltigen Ergebnissen führen kann. Aber es funktioniert.
Mittlerweile bin ich sogar dazu übergegangen eine Wochenplanung durchzuführen. So lege ich Wert darauf, meine Pferde regelmässig im Gelände spazieren zu reiten, Bodenarbeit, sowie gerittene Einheiten unterzubringen.
Die Konzentrationsleistung eines Pferde ist übrigens nach 20 Minuten absolut ausgereizt. Wer es länger übertreibt, darf sich nicht über wachsenden Widerstand wundern. Ritt ich früher – wie so viele – stundenlang auf dem Zirkel im flotten Trab, haben sich meine Einheiten deutlich geändert. Seitengänge und Übergänge wechseln sich ab. Sobald meine Pferde etwas für sie Schwieriges gut meistern, steige ich ab und lobe viel.
„Wenn Sie gekommen sind um im Sattel zu „arbeiten“ – sind sie hier falsch“Nuno Oliveira
Wer sich vor der Zeit mit dem Pferd genau überlegt, woran man heute tüfteln möchte und warum, spart sich nicht nur „leere“ Meter, sondern schont auch die Nerven des Pferdes 😉
Loben wir viel und verlangen wir wie Nuno Oliveira weniger – dann reiten wir Einfach 😉
Hallo, mir drängt sich bei der Kürze der Arbeitseinheiten die Frage auf: wie erhalten die Pferde ausreichende Bewegung?
Freue mich auf eine Antwort
Mmmh,… In dem man sie in Gruppen auf die Weide entlässt, oder zumindest auf einen Paddock.
Denn Pferde bewegen sich tatsächlich von alleine, wenn man sie nicht in 3m x 3m einsperrt 😉
Richtig!!!!!!
Hallo!
Pferde bewegen sich nicht von allein,sie brauchen Bewegungsanreize.(Prof.Zeitler Feicht)
Diese sind in Box und Paddock nicht vorhanden,auch das auf der Koppel eher langsame Vorwärtsschlurfen beim Grasen kaNn man nicht ernsthaft als Bewegung bezeichnen.
Meine Pferde stehen daher in einem Hit Aktiv Stall und legen täglich bis zu 15 km! zurück.
Trotzdem haben viele Pferde leichtes Übergewicht.
Auch meine,Trakehner und Lusitano.
Ich selber bin seit Jahren begeisterte Anhängerin der Akademischen Reitkunst und ausgebildete Pferdeverhaltenstherapeutin.
Ich bin daher,was Motivation und Lernverhalten der Pferde
betrifft,auch eher für kurze Ausbildungseinheiten.
Nur kommt hier das Konditions und HerzKreislauf Training meiner Meinung nach zu kurz.
Eine von mir konsultierte Futterberaterin meinte u.a.,die Pferde der Ritter der Akademischen Reitkunst seien überwiegend zu fett.
Daher nun ebenfalls meine Frage,wie kann man dieses Problem lösen?
Ich habe mir einen Herzfrequenzmesser von Polar zugelegt und stelle fest,daß ich meine Pferde doch ab und zu mehr fordern muß.
Wie sind da Eure Meinungen und Erfahrungen?
Bin gespannt auf Eure Antwort!
Ich bin seit vielen Jahren überzeugte Anhängerin der Akademischen Reitkunst und
Hallo Evelyn, meine Pferde gehen täglich auf die Koppel, zusätzlich gibt es die Möglichkeit eine Schrittmaschine zu mieten. Und wenn meine Pferde mal wirklich eine kurze Einheit mit mir hatten, geht mein Vater nochmal am Nachmittag eine kleine Spazierrunde ins Gelände. 🙂
Es gibt einen Unterschied zwischen Bewegungsbedarf und Bewegungsbedürfnis. Der Bewegungsbedarf stellt die Funktionsfähigkeit des Körpers sicher. Das Bewegungsbedürfnis holen sich die Pferde über den Auslauf. Daher ist auch das Scheuchen der Pferde auf dem Platz ziemlich überflüssig und daneben auch kontraproduktiv für die Beziehung.
Heu hier hallo bin neu hier, muß aber sagen der ansatz hier gefiehl mir habe einfach nur probleme mit sogenanten Pferde Besitzern bzw. allen die immer alles besser wissen, bin Freitzeitreiterin bzw. 1 Pferd hier ist einfach nur als Beistellpferd da und hat auch noch Sommerreude auf Grund dessen gehen meine 2 Pferde ab jetzt eigentlich hauptsächlich Nachts raus muß auch dabei sagen Weide Stall alles am Haus Wachhund vorhanden bekomme aber nur negativ wieso Nachts müssen doch auch Tagsüber es ist einfach nur so das ich keine Probleme mit den Pferden habe mir aber immer ein schlechtes Gewissen eingeredet wird Hoffe hier mal einfach nur von Euch erfahrungswerte bzw. unterstützung bekomme ich mache mit meinen beiden so weiter aber es nervt einfach nur wenn andere alles besser wissen meinen beiden geht es top sind auch tagsüber drausen aber nur sollange wie sie möchten vor allem mein reudepferd naja hoffe hier leute zu finden die mir mal sagen das das passt und nicht nur pferdebesitzer die meinen wenn ein pferd nicht spurt gibst schläge
Hallo
Ich finde du machst es genau richtig. Du achtest auf das Wohlbefinden der Pferde und das alleine zählt. Es ist leider ein weit verbreitetes Phänomen in der Tierwelt, dass jeder das Gefühl hat er sei der Einzige der alles richtig macht.
Da hilft nur auf Durchzug schalten und weiterhin auf die Pferde achten. Nur du kennst deine Tiere so gut, dass du weisst was ihnen gut tut.
Die Pferde sagen uns schon, was ihnen gut tut, wenn man bereit ist ihre Sprache und Signale zu lesen.
Also entschuldige, aber so wie Du hier schreibst bist Du auch nicht besser als diejenigen die Du kritisierst. Auch Du nimmst für Dich in Anspruch es besser zu wissen als andere 😉 Es ist eine absolut menschliche Eigenschaft sich angegriffen zu fühlen wennn andere einen anderen Standpunkt einnehmen und es ist ebenso menschlich einen anderen Standpunkt zu haben als andere Menschen. Wäre doch langweilig, wenn alle der gleichen Meinung wären.
Und es nervt im übrigen genauso, wenn Leute ihren Frust falsch adressieren und an Stellen ablassen, wo diejenigen, die es wirklich betrifft, nix davon mitbekommen. Sag den Leuten doch direkt, dass Du ihre Meinung nicht hören willst, wenn Sie nicht mit Deiner konform ist, dann nerven sie Dich auch bestimmt nicht mehr!
Ganz nebenbei ist das, was Du hier ansprichst an dieser Stelle ohnehin Off Topic, trotzdem erkläre auch ich Dir gerne, wie ich die Sache sehe und handhabe: Ich habe einen Offenstall in dem die Pferde ein und aus gehen können wie sie wollen. Die dort lebende Pferde zeigen mir deutlich, wann sie es als angenehmer empfinden tags oder nachts draußen zu sein. Ist der Boden nachts noch zu kalt, liegen sie nachts im Stall und grasen tagsüber, kommen die Fliegen und die Wärme erreicht den Boden, sind sie nachts draußen und stehen tagsüber im Stall. Das zeigt mir, wann auch die „Spezialfälle“ in den Boxen besser draußen aufgehoben sind, tagsüber oder nachts. Stelle ich die Pferde zu früh im Jahr nachts raus, verkühlen sie sich und es treten möglicherweise Kolik, Kreuzverschlag und Nierenentzündung auf, also gibt es auch gute Gründe Pferde tagsüber auf die Weide zu lassen.
Prinzipiell bin auch ich der Meinung, dass weniger oft mehr ist, aber dabei unterscheide ich doch verschiedene Arten von „Arbeit“ bzw. Beschäftigung mit dem Pferd. Nicht alles, was ein Pferd zu einem guten und gesund leistungsfähigen Reitpferd macht geht über den Kopf und die Konzentrationsfähigkeit des Pferdes. Vieles muss sich auch festigen, einschleifen und körperlich manifestieren. Dazu unterscheide ich vier körperliche Systeme, die unterschiedlich lange brauchen um sich einer Anforderung an zu passen: Das Lernzentrum, das Herz-Kreislauf-System, den aktiven Bewegungsapparat (Muskeln) und den passiven Bewegungsapparat (Gelenke, Knochen). Für alle diese Systeme braucht es unterschiedlich intensive und andauernde Reize, damit sie sich neuen Anforderungen anpassen. Lernen vollzieht sich tatsächlich innerhalb weniger Minuten, aber damit sich etwas langfristig festsetzt bedarf es vieler Wiederholungen. Noch häufiger muss eine Aufgabe erledigt werden um die nötige Herz-Kreislauf-Kondition auf zu bauen und nochmals länger muss man trainieren, damit sich auch Muskeln, Sehnen, Bänder, Gelenke und Knochen einer Anforderung anpassen können.
Ich denke, man sollte also nicht nur didaktisch sondern auch trainingsmethodisch seinem Pferd Aufmerksamkeit schenken. Oft wird in der akademischen Reitkunst das reiten tatsächlich auf die Kunst (Gymnastizierung) reduziert, statt auch mal einfach nur den Körper ein wenig aus zu powern, ihn mal in eine wohlige Müdigkeit zu führen und dem Pferd auch mal die Möglichkeit zu geben einfach nur seine Kraft und Schnelligkeit in ungezwungener Freude und Freiheit ausleben zu können. Einfach mal aus purer Lebensfreude bis zur Atemlosigkeit durch die Felder zu galoppieren ist sowohl Arbeit, wie auch nicht, aber das sollte nun echt nicht in 20 Minuten zu erledigen sein. Sonst fände ich das einfach nur frustrierend. Ich persönlich möchte ein konditionell starkes, wendiges, schnelles und muskulöses Pferd, keinen kraftstrotzenden Fettmops dem nach 20 Minuten die Puste ausgeht.
Danke für eure vielen interessanten Statements. Ich persönlich kenne diese vielen „Moppel“ Fälle in der Akademischen Reitkunst nicht. Wenn ich mit meinen Pferden vom Boden oder Sattel aus an Aufgaben tüftle, dann fällt das für mich nicht unter die Kategorie: Bewegung schaffen. Diese bekommen meine Pferde auf der Koppel, oder bei einem herzhaften Galopp über unsere große Wiese oder bei einem Ausritt. Diese Abwechslung hätte ich im Artikel oben noch deutlicher erwähnen sollen. Zielt ja auch auf die Frage: Zu eintönig oder zu wenig ab. Und noch ein Zusatz: Ich würde mir auch sehr einen Aktiv Stall in unserer Nähe wünschen.
Hallo, vielleicht schon etwas spät, aber ich erinnere mich an einen Satz von einem sehr guten „Pferdeflüsterer“ in meinen Augen: Je besser Du Dein Pferd hältst, desto weniger braucht es Dich. Meine Kleine steht in einem HIT-Aktivstall und ich muss sagen, seitdem ist sie richtig ausgeglichen. Ich habe das Glück, so einen Stall in 5 km Entfernung zu haben. Es handelt sich hier um eine gemischte Herde, Wallache und Stuten, wobei die Stuten überwiegen. Sie gehen am Tag pro Kopf mind. 10 km. Sie haben alles, was ein Pferd braucht: eine Herde, Auslauf, Wasser, Futter, Liegefläche, Wälzmöglichkeiten und die Möglichkeit, sich unterzustellen (windgeschützt, aber offen, sowie auch mit den Artgenossen nach Herzenslust spielen, wenn sie es wollen und nicht, wenn der Mensch es will. Ein Pferd braucht keinen Menschen, von daher sollte man dann froh sein, wenn es nicht vor einem weg läuft. Wenn die Beziehung stimmt, dann bleibt es stehen oder kommt auf Zuruf. Meine macht entweder oder, aber immer, wenn ich da bin, stülpt sie von sich aus ihre Nase in das Halfter, was ich es ihr hinhalte und kommt ohne Probleme mit. Kenzy Dyslie hat mir gesagt, das wäre optimal und wünschenswert für viele Pferde. Wenn ich meine Stute reite, kaut sie auf ihrem Gebiss und ich höre auf, mit dem Training, wenn ich meine, dass sie mir genug gegeben hat, bzw. dass es nicht besser werden kann. Es kann eine Stunde dauern, länger, oder auch kürzer. Sie zeigt es mir schon, es kommt auf die Übungen an. Und immer nur zwei oder drei verschiedene Sachen machen, nie zuviel, dann wird das Pferd überfordert und nicht mehr gefordert. Klar, jetzt bin ich keine Turnierreiterin, aber wenn ich mir und meinem Pferd so den Spaß am Reiten, am Leben erhalten kann, dann ist das in Ordnung. Bei uns werden Ausritte und Hallen“arbeit“ abgewechselt und ich habe nicht einmal das Gefühl, dass ich mein Pferd zu irgendetwas zwinge. Wenn ich mal zu heftig werde oder etwas falsch mache, was niemand für sich ausschließen kann, dann zeigt sie mir das. Ich denke, es liegt an jedem selber, ob er mit seinem Pferd eine Einheit bildet und auf sein Pferd hört. Ein guter Freund sagte mir mal, hör auf den Pferd, es zeigt Dir, was es kann, zu was es grade in der Lage ist und was es will. Logisch, es geht nicht nur nach dem Willen des Pferdes, dann würde vermutlich niemand auf nem Pferderücken sitzen, aber man kann schon beim Reiten und auch beim Training Spaß haben. Möglicherweise finde ich nicht 100%ig die richtigen Worte, ich fordere für das „von mir bezahlte Pferdeparadies“ auch Leistung von meiner Stute, aber nie mit Zwang, immer mit leichter Hand, im Versuch, die Körpersprache richtig einzusetzen, da Pferde Meister in der Beobachtung sind und mit der richtigen Körpersprache einen auch als Leittier anerkennen und dann gerne mitarbeiten. Ich hoffe, ich habe mich ein wenig verständlich ausgedrückt, zumindest so, dass ich ein bisschen verstanden werde. Und wenn man halt nicht, wie ich, dieses Glück mit einem Aktivstall in der Nähe hat, dann denke ich, ein guter Pferdemensch, der auf sein Tier achtet, geht entsprechend mit ihm um. Jedes Pferd ist anders, es ist schließlich ein Lebewesen, von daher finde ich es völlig in Ordnung, wenn man wegen hin und wieder vorhandenem Zeitmangels (kennt auch jeder) mit seinem Tierchen spazieren geht, oder es ins Roundpen holt, etc. Es gibt immerhin auch Einzelgänger unter den Pferden, die nicht in einer Herde stehen können, kenne ich auch. Solange die Pferde nicht rollen, anstatt zu gehen und die Rippen noch mit leichtem Druck spürbar sind, ist doch alles in Ordnung. Und wenn ihm nach 20 Minuten die Luft ausgeht, dann reitet man eben erstmal nur 20 Minuten und dann 25 Minuten, etc. Um Gottes Willen bloß keinen Stress und hört doch auf, aufeinander rumzuhacken. Gegenseitig Tips geben und Helfen, das wäre besser. Wenn ich allerdings nie ein paar Stunden Zeit für mein Pferd habe, dann sollte ich mir eher eine Reitbeteiligung suchen und mein Pferd abgeben. Ein Perd zu haben, nur um ein Pferd zu haben, finde ich völlig über.
Hallo Heike, vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Ich kann deine Geschichten aus dem HIT Aktivstall sehr gut nachvollziehen. Meine Pferde stehen seit August am Paddock-Trail. Sie sind seitdem den ganzen Tag unterwegs, sie brauchen mich definitiv nicht (wie du schreibst), aber sie kommen zu meiner großen Freude immer gerne auf mich zu – verbringen also auch gerne Zeit mit mir. Ich wünschte es gebe mehr Ställe, die sich in Richtung Offenstall, Paddock Trail oder Hit Aktiv entwickeln. 🙂
Geht doch einfach mal öfters ins Gelände……..
Winnetou ist auch nicht immer im Kreis geritten und Rih zwar ein tolles Pferd!
…………..
Was ich meine……. Liebe Reiter, liebt eure Pferde, sie sind wundervolle Geschöpfe und keine Sportgeräte. Wenn ihr das wollt, kauft euch ein Fahrrad oder sonstiges!
Liebe Anna,
ih war leider in einer situation mit meinem Pferd gefangen, in der wir zwischen Motivation und Frustration schwankten. Die ausbildung des Pferdes verlangt nicht nur Pferdeverstand, sondern auch immer viel Selbstreflektion. Ich habe meinen kleinen Selbstfindungsprozess nach dem „wie lange und wie oft“ hier kurz zusammengefasst: https://lilith16.wordpress.com/2016/04/30/zwischen-motivation-frustration/ Vielleicht für den einen oder anderen interessant, der sich mit der gleichen Frage beschäftigt 🙂
ist in diesen 30 Minuten auch die Auf- und Abwärmzeit enthalten?
Liebe Claudia,
ja, in dieser Zeit ist alles enthalten. 😉